Die Serie Gedächtnislücken befasst sich mit der Erinnerungsfähigkeit der Zeugen in parlamentarischen Untersuchungsausschüssen.
Einzelne Seiten aus den Zeugenbefragungen des Bundestags-Untersuchungsausschusses zum NSU werden im Druckverfahren geschwärzt. Nur die Stellen, wenn die Zeugen sich nicht erinnern, bleiben un-geschwärzt.
So entsteht ein fast poetisches Bild der Erinnerungsfähigkeit der Zeugen.
„Mir nicht erinnerlich“, heißt es immer wieder, aber auch: „nachdem ich mich nicht erinnern kann, dass mir so etwas noch als Bedeutung im Gedächtnis haftet.“
Der Gedächtnisverlust entsteht gehäuft spontan im Moment selbst oder in der Vergangenheit:„Selbst dann kam keine Erinnerung.“ oder „Soweit ich weiß, wussten wir nichts.“
Die Abgeordnete Petra Pau prägte im Zusammenhang mit dem NSU-Bundestagsausschuss den Begriff der „Schwarm-Demenz“.
Ob es sich bei diesem Verhalten um Erinnerungslücken, Vergesslichkeit handelt – oder um das intelligente Verhalten eines Schwarms, der Geheimnisse hütet – bleibt offen.
40 Blätter, 21 x 29,7cm, Schablonendruck / Laserdruck , Auflage, 10