Presse
- tag24 / Köln, 15.2.2022, MYSTERIÖSE LITFASSSÄULEN IN KÖLN
„In den Monaten Februar und März fallen die kreisförmigen Plakate besonders ins Auge. Auf weißem Untergrund ist ein großes Rechteck aus durchdringendem Schwarz abgebildet.
Nur an wenigen Stellen gibt es Aussparungen in der dunklen Tinte und es sind einzelne Wörter zu erkennen. …“
- TAZ, 3. 6. 2021, „Männer mit schlechtem Gedächtnis“, Künstlerin über NSU-Aufarbeitung
„Es sind Menschen, die bei den NSU-Ermittlungen an entscheidenden Schnittstellen saßen: Verfassungsschützer, Polizisten, Kriminalbeamte aller Hierarchieebenen, Staatsanwälte. Sie alle hätten rechten Terror frühzeitig in den Blick nehmen können, statt von migrantischer Clan-Kriminalität auszugehen. Aber die meisten blickten von sich aus nicht nach rechts. Und wer es tat, wurde behindert. …“
- Deutschlandfunk Kultur, 28.4.2021, Dem Sicherheitsapparat ein Gesicht geben
„Die Aquarelle wären eigentlich zurzeit in einer Ausstellung auf Kampnagel in Hamburg zu sehen, doch wegen Corona ist diese geschlossen. Zu sehen sind sie aber auch in einem kürzlich erschienenen Bildband. …“
- Stuttgarter Zeitung, 16.1.2020, Manipulierte Spieler und nützliche Idioten
„Was vom NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages bleibt, zeigt Katharina Kohl in „Erinnerungslücken/Innere Sicherheit“: Sie ist den Aktenberg durchgegangen und hat alles geschwärzt bis auf die Stellen, an denen sich Befragte nicht erinnern können – was auf jeder der über einen Monitor laufenden Seiten mindestens einmal der Fall ist.“
Bernd Haasis, Stuttgarter Nachrichten, 16.1.2020 (Stuttgarter Filmwinter 2020)
- Süddeutsche Zeitung, 26.9.2019, Im Labyrinth der NSU-Morde
„Diese Porträts werden flankiert von einer Serie kopierter Dokumente, auf denen man zunächst wenig zu sehen scheint. Ein schmaler Vermerk an der oberen Seite der Blätter klärt auf, dass es sich um Protokollseiten aus einem NSU-Untersuchungsausschuss handelt.
Diese Blätter sind fast vollständig geschwärzt, einer Anklageschrift gleich, bei der das Wichtigste dem Auge des Betrachters verborgen bleiben muss. Lediglich an einzelnen Stellen sind in die allumfassende Schwärzung Lücken gerissen. Dort erfährt man, was im Ausschuss gesagt wurde. Zum Beispiel „Nein, soweit ich weiß, wussten wir nichts.“ Oder auch: „Nach meiner Erinnerung kann ich mich wohl nicht mehr konkret erinnern.“ So elegant, so subtil und doch scharf kann man als Künstlerin Klage erheben. Hier treffen 40 Porträts auf 40 Gedächtnislücken. Personifizierte Gedächtnislücken sozusagen.“
Olaf Przybilla, Süddeutsche Zeitung, 28.9. 2019 (Ausstellung Das Labyrinth, Kunsthaus Nürnberg, 2019)
- Radio Z – Stoffwechsel, 25.9.2019, Labyrinth – Ausstellung zum NSU im Künstlerhaus
- BR 24 Kultur 25.9.2019, Wie Künstler*innen in Nürnberg den NSU-Komplex aufrollen
- arte Metropolis 8.3.2018 Ermittlungen in Aquarell
Susann Löhr
- TAZ, 2.3.18 Ermittlungen in Aquarell
„Für ihre Recherche nutzt Kohl eine spannende, ungewöhnliche Methode: Sie malt die Gesichter in Aquarelltechnik, das heißt: schnell und unkorrigierbar, einen Eindruck bannend, einen intuitiven Moment. Katharina Kohls Aquarelle offenbaren zwar nicht die faktische Wahrheit über das Scheitern der NSU-Ermittlungen. Aber sie zeigen – teils für sie selbst erstaunlich – eine innere Wahrheit jener Individuen, die den Ermittlungsapparat ausmachten.“
Petra Schellen, TAZ, 2.3. 2018 (Ausstellung Personalbefragung, galerie postel, Hamburg, 2018)
- NDR Hamburg Journal, 28.04.2014 Porträts zum NSU / Die NSU-Malerin
Fabienne Hurst, Hans Jakob Rausch
- Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 18.7. 2015 Kunst zum NSU-Skandal
Christine Thiery
- Spiegel Online, 28.12.2013 Porträtserie NSU-Skandal: Die Kunst der Verantwortung
„Gerhard Richter schrieb in den achtziger Jahren, Kunst habe immer „mit Not, Verzweiflung und Ohnmacht zu tun“. Richter malte Täter: RAF-Terroristen, den toten Andreas Baader, die junge Ulrike Meinhof. Auch Kohl spricht von einer Ohnmacht, aus der sie herauskommen wolle. Malen, um zu verstehen, um Souveränität zu erlangen und an den Betrachter weiterzugeben: Er bekommt eine Ahnung davon, wen er vor sich hat.“
Birger Menke, Spiegel-Online, 28.12.2013
- TAZ, 27.11. 1023, Bilder von Gescheiterten: Die Säulen des Systems, Petra Schellen
Und da die Künstlerin da kognitiv nicht herankam, tat sie, was sie in solchen Fällen immer tut: Sie malte Roewer, um zu verstehen. Dann hatte sie sein Porträt und verstand das Ganze immer noch nicht, also machte sie weiter: den BKA-Präsidenten Jörg Ziercke, den Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche und einen Hamburger Polizeibeamten hat sie ins Aquarell gebannt.
Ein paar Links zum Hintergrund
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Initiative: Keupstraße ist überall
Nebenklage im Prozess:
Hoffmann / Elberling:
Scharmer / Stolle
http://www.dka-kanzlei.de/news_nsu.html
Protokolle der Untersuchungsausschüsse
NSU-Watch: Protokolle Bundestag-Untersuchungsausschuss
Die Anstifter: Untersuchungsausschuss „Rechtsterrorismus/NSU BW“ Baden-Württemberg
Haskala: Untersuchungsausschuss 6/1, Rechtsterrorismus und Behördenhandeln, Thüringen